Compositions 311-320



311



Erhebet die Herzen

Zum Dolchstoß

Heim

     Suchung

Statt

         Finden

Die Heimholung in den Wind

Gespien

Auf offenen Lungen

Geflohn

Vom Atemgeschwür dieser Zeit

Judío, huido

































312



Hefte dir einen Orden

An die nackte Brust

Erhäng ihn am Fleisch

Vielleicht wächst dann ein Kraut

Dir

Entgegen

Es schlug die Wurzel

In den Stein

              Ab

Nun

                 Sind

Die Nächte

Hellgesprochen































313



Latapalabras, erbrochen

Transliteriert

Ins Arschheil

Jod

     Getränkt

Faszinosum des Sprachbunds













































314



En Sol

       Edades

Durch Sonnenalter

Wandert still die Träne

Verwischt das Klarsein

Deiner Worteinsamkeiten

Alles will fallen

Vom Stein geschwiegen

Wortvernarbt

Ay

De mi

Ein Halbnichts liegt in diesem Weh

Allein

         Sein

Nichts weiter



























315



Blaugesprochen

Die Lippe

Von der Privation des Namens

Es verwächst dein Herz

Mit der Rippe

Im Feigenwein zigeunert

Ein betuchter Blick

Weichgeweint

Todesverschwisterte Freundschaft

Leben

Siehst du

An dir

             Vorübergehn

Windbeäugt





























316



„La force éjaculatrice de l’oeil.“

    R.Bresson, Notes sur le cinématographe



The last word

Das letzte Wort

Wiegt schwer

Vorübergehendes

Es geht vorbei

Wie dieses

             Wie

Die Zeiten

Windbekleidet

Dein Mund läuft über

Vor Hodenassonanz

Dein Wort läuft über

Zum Feind

Transseduktion des Verstands























317



Dein Höllenwort blutet

In der Wurzel des Blicks

Schattenerigiert

Deine Über

             Sicht

Webt die Wortfetzen

Ein seelloser Raum

Ist diese Zeit

Die Sprechscherben

Haben ihren Klang verloren

Zu Wort kommen

Hieße

Zum Wort kommen































318



Im Schneegedächtnis

Mohnzwang

Deine Hände bringen es

Zur Sprache

Wie

         Es ist

Was es ist

Wo dein ist und

Was mein







































319



Ein Licht

           Blick

Ein Zu

         Spruch

Im Hochmoor, Territorialzwang

Im Schneckenhaus der Sprache

Du nimmst es langsam mit dir

Von mir

                     Weg

Du bist ein Wort

Und eine Wunde

Was heilt dies

Wer tilgt die Schleimspur

Schlaf

Den unaufhörlichen

               Schlaf

Auf den verschwitzen Lagern dieser Zeit

Totgesprochen

Wer bringt zu dir

Ein Opfer

An den Zeropferten

Mein Aug weint die Münze

In den Opferstock

Der am Ovariengang

Eures Kirchhaupts

Steht





320



Über den Asphalt rinnt

Dein Sommergesicht

Eine Sonne strahlt es fort

Der Dampf dieses Bilds

Beseelt einen Himmel

Mit Schlaf

Darin träumst du

Den Lichttraum

In deinem Schädel

Ist die Kerze erloschen

In der Höhle deines Augs

Ist es finster

Das Wachs

              Erstarrt

In den Wolken

Die Mutterträne trocknet

Kein Wind