Compositions 205-214

205

Lacertengleich huscht
Ein Lid
Über trübes Auge
         Nach
Klang
Der Stille
Dieser Herbstmorgen
Beschneidend
Einen frühen Schritt
              Des
Nabenauges
Geheftet
Ans Radkreuz
Vom Nagel
          Des
Abenddaumens
In den Brunnen fault das Wasser
Gerandet
Vom Rauschen
                 Der Blattquelle
Folgt
Ein Wundgeküßtes
Der Kotspur
Seines fiebrigen Namens
Einer Nachtschönen
In den Schoß getropft vom
Tauben
         Flügel
206

Das Pinienharz reift
In sanften Nüstern
Den Kindern
             Des
Neuen Mondes
Zikadengeschrei schwimmt
Im trocknen Flußlauf
Bettet
         Die Augenwende
Eines mittagsmüden Blicks
Den Wachtraum
Und im Kehllaut dürrstet
         Gegen
Zeichnung
             Des
Pflugtiers
An der Erdstirn
Entsalzung
Durch süßes Wasser
Das von venerischer Mündung
Der Fingerschale
An die knisternde Schläfe
Brandet





207

An bronzener Schläfe
Taucht
Der weiße Finger
In ionisches Wasser
Der Küstenwind bindet
Die Schilfstimme
Und adebarisch schwillt
Die Sohle
             Des
Tals, taggewärmt
Vom Murmeln der Mutterquelle
Mondesgleich
Schimmert ein abgeschiedenes
Bild
Und im Schlafdorn liegt
Sein künftiger Atem
Zug
    Bringend
Über felsigen Nacken, meermalsgeboren









208

Das Lippenauge
                 Des
Leibs
Randet den Blick
Wie Pfauenfleisch
Und in den Blätterbarken tönt
Ein Gondellied
Rudert in der Dämmerung
Jeux
         Aux
Dés
    Muth
Zu Unaufhörlichem ist
Das Beste, Stolz
Aufhörlichem
Gegenüber das Zweite
Wenn einer nicht wie
Ein Mensch
             Schreibt
Er vielleicht nicht für
Menschen







209

Dein Gesicht
             Bewohnt
Eine Trümmerstätte
Und der blättrige Fuß bereist einen
                          Ort
Wo die Nacht schon
Aufgehört
             Hat
Zu
    Sein
Und kein Tag beginnt
Undeutlich
Unvergoldten















210

Am Zeitrücken fußt
Der altische Garten
Verlassene Sphäre
Wie eine Flöte
Mit abgebrochnem Mundstück
Unberührt
Von erblindeter Lippe
Vorbeigehend
                 An
Prytanischem Feuer
Feier
             Des
Heravogels
Und der Muttergeliebten
Voraltarisch
              Ge
Erdetes Opfer
Schwarzen Tiergeists
Äschernes Gedächtnis
Schwelle agonischer Zehe
Unter chamydischem Auge
Tropft Kummer vom Mandelbaum






211

Ab
    Hang, mistrisch
Dunstbegossen
Vierzeilig
























212

     Dés
Buss
         Art
Der Kunst
Nach beginnt
Die Weihe
           Geht
Altarisch gewürfelt
Zur
    Neige


















213

Geschultert
             Im Opferfell
Schläft
Das Traumorakel
Einer kranken Gestalt
Totengewandet
In dieser erloschenen Wolke
Schmilzt
Der Stein im Wind
Im Vorhof dieser zersprochenen Welt
                     Sinkt
Ein träger Fuß
Ins Schöpfbecken
Nächtigt das Ohr bei den Zikaden
Im Tränenlaub
                 Des
Einsamen Strauchs
Quellhaus einer zertragenen Zeit










214

Ans Doppeltor einer Nekropole
Schlägt
Das traumdüstre Herz
                      Des
Niemalserwachenden Lands
Am Mauersturz
                 Bekrönt
Eine verfallne Platane
Den rötlichen Hain
Meterisch beweint
Vom blutunterlaufenen Auge
    Des
Monds
Unter sinkendem Nabel
Wühlt
Ein verirrter Vogel
Im Todesgedärm
Dieser verscheidenden Nacht
Ab
    Klang
Einer Rückkehr
Aus wesenloser Zeit

Compositions 195-204

195

Zähl
    An
Monocordisch, Acephallisch
Die Stiche ins Auge
                     Des
Laiossohns
Seellos sind
Die Männer
Des
    Geistherzens
Und junisch ist überall
Gefaltet
Das Leben
Totenbewegt
Doch anthesterisch gemeistert
Wie ein rauchendes Zeichen
Vertritt
Die Stelle
Ein Aufhörliches
Opfer
            Los
 Des
Flammenden Fingerholzes


human sacrifice




mythology


196

An finsterer Schulter glüht
Ein Totenhaus
In der nächtlichen Bucht der
Achsel und der aschene Himmel
Vergräbt eine Sonne
In silberdunkles Wasser
Gleich einem Grabbild
Der späten Erde
Buphonisches Beil der
Mondschneide löst
Das Glied
In fiebernden Zweigen
Erscheint Unthemisches
Und skarabäisch rollt sich der Laib
                          Des
Auges ins Lid
Erkalteter Ton
                 Des
Blicks









197

Das Fensterholz
                 Des
Blicks
Knarrt im Wind
Und aus serapischer Achsel steigt
Der Thymian
Der Nachtdorn fährt
In die mohndene Schulter
                     Furcht
Die Gästirne
             Des
Stillen, Fest
Gegoren
Im schweißenden Leinen
Keltert der Wind
Und dem Traumsohn   
                     Stürzt
Ein Stern
Zum Lehmfuß
Des
    Betts
Lenäisch, begangen






199

Im Pfirsichwasser badet
Halbmondenes
Das Lächeln
Und hinter Tannensegeln
Im Nachtwind vergräbt
Eine orphische Gestalt
Ihre Lieder
Charitentränen salben
Den flüsternden Himmel
Unter Föhrenblut
                 Schwarzblühend
Schwimmen Wolken
Von den Lungen
                     Des
Walds
Viel wird gesagt über lärmende Gänge
Von Tür zu Tür
Doch psapphisch
                 Bricht
Ein Verschriebener
Geschwärzte Feder
Vom Kleid
             Des
Minervischen Vogels




200

Aus dem schimmernden Ton
                          Meer
Der Stimme
Wächst ein Steg aus Ziegenhaut
Dank wird dreigstaltig
                       Aufhörlichem
Des
    Nachtsohns
Wäre nicht
             Unansprechliches
Wie Musik oder Wort
                     Und
Bild         Doch
Geschlossen      Ist
Das Auge wohnt
Phalithisch
Pythischer Dreischrift liebt
Die Wüste
           Innerreiches









201

    Jeu
Dés
      Chats
Katzengleich beschmiegt
Der Schatten
Den unteren Schenkel
                     Des
Tages
Anbruch
           Gelöster Schulter
Fängt
Ein Viertes
Die nächtliche Gabe im Dunkel und
                 Bricht
Den Tanz
Mit finsterem Schritt
Freundessprache
          Die
Des
    Todes
Bleibt besser unerwidert







202

Ort
         Des
Zu
    Schauenden
Vom Auge
          Fließt
Ins Ohr
Die Träne
Aufhörlichem
Festlichdunkel, rotbeweint
Ein
    Sicht
Des
             Dichters
Bezeugt
Leibreines
Hört weithinleuchtend
            Klarer
Ein Handwerksmann









203

Lichtweit
             Faltet
Chattiges
Im Atemohr
Aber schläft der Blick
Traumwelk
Und im düsteren Haus
                  Des
Trauernden Schritts
Beginnt schon die Nacht
Ton
    Gestalt
Des
    Abendhimmels
Abgesang, palatisch
In blauer Asche


apollon sanctuary


edfu egypt









204

Dodonisch rauscht
             Ein Stern
Im Laub
         Des
Eichbaums
         Vor
               Silbe
    Des
Begehrens
Am strauchigen Weg
                 End
Lang
Abdruck
             Des
Tiergeists
Wenn
    Eines
               Unzeitig
Zu
    Späht
Geschaut
           Wird
Nie
    Verschmerzt
Ohne Riß
          Es
Das Auge
Doch
         Viel
Leicht
Kann ein fern
                Vorübergehendes
Zeitig
Es schöneratmend ertragen
Geschwindigkeitswesen
Jene muß trefflich sein
Doch kaum wissen wir wie