Compositions 109-133

109

Aschener
Grund scheint
Durchs Papier
Am Fensterkreuz
Gehalten
An
    Schwacher Fessel
Gerinnt
Das Weinblut
             Verweintes
Tränengemisch
Deinreines
















110

Es ist
         Des
Selbst
Dar
    An
         Brichst
Du





















113

Die Dichter
Die Sagen
             Die
Wahrheit
Und























114

Keine Stelle

Kein Gefüge
Kein Salbenbad
Nur Schnittbruch
Kein Gleiches    Sich
Wundern,
Freitrauernd schüttelt
Ein Wahnhaftes
Den Mantel der Todesgefährtin
Fegt
         Das Schneelicht
Von den Tannensegeln
Der Geist
Im Born des
Abendauges schläft
Fest     lich
Unter kündender Schelle erblindend
Der Himmelsspiegel









118

Andacht
Des
    Nichtwissens
Einzige
Ein
    Sicht
Unvertrieben
Nichthörenkönnen zur
Unzeit hin
Unaufhörlich
Unverwandt
Geblüt, ahnfremdes
Des
Zeitloses
Los
Zeit












121

Achatauge
             Schwarzgeädertes
Flußgestein, strahliges
                 Des
Felssprungs quellgoldne
Mündung, meerischer Suade
Trunken
         Tauft
Ein Freisinnendes
Schwebendes Atemgewölk
Mit
Quecksilberner Zunge
















122

In die Meerbreite
                 Taucht
Den Leib
Heiliger Dichter
Ein Stern
             Wird
Unter grünem Blatt
Dem mondestrunkenen Sänger
Fernher tönt
Friedensgeläut
Steinernen Gastes in
Hölzernem Turme
















124

Irrlichternder Klang
Glänzt
         Des
Blattrauschs, unaufhörlich
In korallenen Zweigen
Nächtigt Scheidegesichtiges
Taucht
Das Dreiblatt
In den Salzwind
Des
    Lidschlags
Würfel äugt, zeitigt
Die Sprachflucht
Entstellt, springt
                 An
Des Unrahmenden












127

Taufe
         Des
Lichts
Im Zeitfluß
Der Wolkenzüge
Abendlichen Himmels
Schein
Als leuchteten sie
Selbst



















128

Kleid
         Des
Feldes
Aus flackernden Ährenfedern
Im rauschenden Baum erscheint
Dir
Der krumme Schnabel
Des
    Nachttiers
Löst
Den Eibensaft aus dem
Samenmantel
















132

Weißung
Des
    Schleiers quillt
Das mondene
Haar
         Gelockt
Vom Atemsilber
Hölzerner Flöte am
Fensterstock
             Fällt
Die Granatfrucht
Vom fiebrigen Baum mit
Efeuumgürteter Lende















133

Zerschrieben
Von Ibisfeder
Sein
Sein
Am Weiherrand
Des
    Tränenauges

Compositions 61-108

65

An der Schulter des Hügels
Weinen
Reben die Trauben
In trübes Glas
Fuge des Astsprungs
                     Bricht
Ein Solitär
Aus der Fassung
Deines Auges



















70

Geladen
         Von
Unbekanntem Stern
Einsamer Gast
Mit schäkerndem Becher zum
Nachtmahl
Des Himmels      Bildergrund
Des Verlorenen
Bekam ich ein zweites und
Drittes Herz
Die sitzen im hintersten Augenwinkel
Und jenes in der Brust
Vom Blute
Niemals reingewaschen
Warf ich zur Erde, badete es im Mond
Doch es ertrank nicht
Dies Sumpfherz
Die Schaumgischt
Spülte es an Land
Der Uferwind
Rieb es trocken im
Sandmantel






88

Fern erglänzt
Hyperboreisch
Ein
    Same         Stelle
Von Boreas Hand
Vor die Schwelle
              Des
Dionysosohrs
               Verpflanzt
Schreiben
Nicht wie ein Mensch
Eher wie die Gischt
Oder der Fels in ihr
Lichtgekrönt
Das Meer
Dessen Tiefen nicht einladend sind
Für den
Der keine starken Lungen hat










98

Gäsang
Erdenblut ist
Das Leid
         Lied
Des
    Dichters






















100

/C
    ai
Ros
Liebestau
         Des
Und
Dreht Charis
Aus dem Tuch ,
Das vom Gliede
In den Morgen
Hänkt

















101

Des
    Dichters
Bedeckt das Lied
Den Apfel
Der aus der Höhle
Deines Auges
             Fällt





















105

Empfangen
Ungefragt
Ausgetragen
Ungefragt
Geboren
Ungefragt
Sterben
Ungefragt
Unempfangene Frage
Gefragt


















108

Ich schbreche
Mich
         Selbst
An