215
Aus sprachlosem Mund
Ergießt
Sich ein leerer Morgen
Schlaflosumnachtet
An
Klang
Seine trotzige Geburt
Wasseruhr
Einer zerflossenen Zeit
Am Treppenstein
Verendet
Der herzmüde Absatz
Dieser versoldeten Nacht
216
Im schwärzlichen Meer
Versinkt
Nachtsonnengleich
Ein wächsener Mond
Glutverwüstet
Weint
Ein ganzer Leib
Mönchszelle in blanker Augenhöhle
Tödlichleer
Durchschneidet der Abgrund
Des
Ungeists
Dieses zerbrannte Land
Grabesmaske
Des
Elements
217
Unter müdem Stock
Fällt
Armutslicht
Durch blaues Fenster
Glaslos, verdunstete Sphäre
Dieser Tag ist meine Nacht
Und meine Nächte sind
Versäumte Totenklagen
Vergessensstille Trabanten
Einer stummgeborstnen Erde
218
Reichtum der Erde
Des
Sinns
Endt
Stellung
Alte und Neue Stadt
Gräbergarten künftiger Zeiten
Unter delphischer Binde
Begegnet
Ein verstorbner Blick
Malt ein Lebensbild
Auf das Leintuch
Eines Totenlagers
Zersungen
Von Grabesmusen
219
Bei
Setzung
In
Schrift
Totenwache epinoischer Gestalt
Schlaflosträumend
Taucht die Stirn
In kassotisches Wasser
Weihegebunden
Im Kindbett
Verwachsen wilder Ölbaum und
Rosmarin
Unaufhörlich
Strömt die Quarzader
Des
Schwärzlichen Steins
220
Im Eichenlaub deines Haars
Nisten Tauben
Verrahmung
Der quarzenen Stelle
Vielleicht erfährt
Lichtumnachtetes
Des
Tags
Was nur die Nacht
Weiß
Gehörig vernarbt hält
Unter kreidenem Mantel
Von dem bisweilen
Schwarzer Kalk
Auf die zeräderten Lungen
Fällt
221
Durch ein Festtor gräbt
Dein Blick
Eine Natterngrube
Opferzeitlich
Im Haus deiner zittrigen Schrift
Dämmert
Von zweifacher Quelle
Ein zurückgekehrtes Auge
Aus trophonischer Höhle
Totenorakel
Einer zerträumten Zeit
222
Die traumleere Ödnis
Dieser Wüstennacht
Inmitten von Gleichgültigkeit
Hat mich wachsam gemacht
Wie der Schlaf eines Hundes
Leere Trinkschale
Die ein steifer Blick durchquert
Trockner Weinkrug
An dem eine düstere Lippe
Verbleicht
223
Zu deiner Opferschale
Legt
Morpheus
Die blauen Hände
Aus
Dieser letzten Quelle
Bricht
Schlafdunkles Gold
An
Offener Stirne
Unaufhörlich
Nach Äonen geschieht ein Traum
Eintrag ohne Stift
In eine stundenleeres Buch
Von tauber Hand
Selbst
Der Tod braucht
Einen
Ort
Ein Neumond ist deine
Schwärzliche Sonne
Tot
Sein
Ohne gestorben
Zu
Sein
224
Im Ahorn schwirrt
Hypistisch
Der Quellgeist
Flüstert
Von kynthischer Reise
Unter delischem Schwellstein
Stürzt
Die Tür
Zur Schöpfstelle einer
Girlandenen Zeit
225
An
Bruch
Des
Zeitworts, salzgeblendet
Denn nah bringt die Zeit
Des
Abschieds
Jene
Des
Ankommenden auch, Ferne
Korybanten eines Totenspiels
Im Brunnenhaus
Abendgesang unterm Feigenzweig